Fraktionen von CDU, FDP und UWV fordern Maßnahmen zur Sicherung der medizinischen Betreuung im ländlichen Raum
Die Fraktionen CDU, FDP und UWV im Kreistag Euskirchen haben einen gemeinsamen Antrag zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in den ländlichen Regionen des Kreises eingebracht. Der Antrag zielt darauf ab, konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung zu entwickeln und umzusetzen. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und der zunehmenden Herausforderungen bei der Nachwuchsgewinnung im Gesundheitswesen dringend erforderlich.
Im Rahmen des Antrags fordern wir die Kreisverwaltung auf, in Zusammenarbeit mit den Kommunen ein umfassendes Konzept zu erarbeiten, welches die Gesundheitsversorgung in unserem ländlich geprägten Kreis langfristig sicherstellen soll. Dabei sollen auch Erfahrungen und bewährte Maßnahmen aus anderen Regionen berücksichtigt werden, die bereits Modellprojekte zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung gestartet haben.
„Die Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten steht vor großen Herausforderungen. Es ist unabdingbar, dass der Kreis Euskirchen proaktiv handelt, um die medizinische Betreuung der Bevölkerung auch in Zukunft zu gewährleisten“, so Karsten Stickeler, stellv. Fraktionsvorsitzender und Sprecher im Ausschuss für Soziales und Gesundheit. „Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass in den kommenden Jahren eine Vielzahl von Ärztinnen und Ärzten in den Ruhestand treten wird und es erhebliche Schwierigkeiten bei der Nachwuchsgewinnung gibt. Dies betrifft ebenso den Bereich der Apotheken.“
Bereits in der Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit am 4. Juni 2024 wurde deutlich, dass die von der Kassenärztlichen Vereinigung präsentierten Zahlen zur ärztlichen Versorgung im Kreis nicht mit den Erfahrungen in den Kommunen übereinstimmen. Obwohl die Kassenärztliche Vereinigung keine Unterversorgung feststellen konnte, zeigen Berichte aus verschiedenen Kommunen ein anderes Bild. Die Problematik der drohenden Unterversorgung wird insbesondere durch die bevorstehenden Ruhestände vieler Fachkräfte und den Mangel an Nachwuchsärztinnen und -ärzten verschärft.
Der Antrag sieht vor, dass die Kreisverwaltung Kontakt zu anderen Kreisen oder Regionen aufnimmt, die bereits erfolgreiche Modellprojekte zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung umgesetzt haben. Ein Beispiel hierfür ist das Modellprojekt in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg in Baden-Württemberg, welches als potenzielles Vorbild dienen könnte. Auch der Kreis Viersen hat ein Projekt gestartet, das niedergelassene Ärztinnen und Ärzte bei der Nachwuchsgewinnung unterstützt und Förderleistungen für Medizinstudierende anbietet.
„Wir müssen jetzt handeln, um die medizinische Versorgung in unserem Kreis zu sichern. Der demografische Wandel und die damit einhergehenden Herausforderungen machen es notwendig, innovative und nachhaltige Lösungen zu finden“, betonen die Antragsteller. „Wir hoffen auf eine breite Unterstützung unseres Antrags, um gemeinsam die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten.“
Der Antrag wird in den nächsten Sitzungen des Ausschusses für Soziales und Gesundheit, des Kreisausschusses sowie des Kreistags behandelt. Die Fraktionen von CDU, FDP und UWV rufen die politischen Gremien des Kreises auf, diesen wichtigen Schritt zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung im Kreis Euskirchen zu unterstützen.
Weiterführende Informationen den Modellprojekten in anderen Regionen finden Sie unter den folgenden Links:
- https://www.gesundheitsdialog-bw.de/fileadmin/media/Zukunftsfaehige-Gesundheitsversorgung_barrierefrei.pdf
- https://www.kreis-viersen.de/landkreis/informationen-fuer-aerztinnen-und-aerzte
MK