Fraktionen CDU, FDP und UWV beantragen Prüfung des Gestuften Versorgungssystems (GVS) im Rettungsdienst
Die Fraktionen CDU, FDP und UWV im Kreistag Euskirchen fordern die Prüfung einer möglichen Einführung eines gestuften Versorgungssystems (GVS) im Rettungsdienst. Das GVS hat sich in der Stadt Köln bewährt und könnte auch für den Kreis Euskirchen von Nutzen sein, um die Versorgungssituation insbesondere im Südkreis zu verbessern und die fehlende Notaufnahme am Krankenhaus Schleiden zu kompensieren.
Überlastung des Rettungsdienstes durch steigende Einsatzzahlen
Die Zahl der Einsätze im Rettungsdienst steigt seit Jahren kontinuierlich an. Dabei handelt es sich jedoch vorwiegend nicht um lebensbedrohliche Einsätze, sondern zunehmend um weniger dringende Fälle. Diese Entwicklung stellt sowohl die Rettungskräfte als auch die Träger des Rettungsdienstes vor große Herausforderungen.
Das Gestufte Versorgungssystem (GVS) als Lösung
Ein gestuftes Versorgungssystem im Rettungsdienst könnte hier Abhilfe schaffen. Das GVS unterscheidet zwischen verschiedenen Dringlichkeitsstufen und ordnet diesen entsprechende Einsatzmittel zu. So kann eine bedarfsgerechte und effiziente Ressourcensteuerung erfolgen.
Erfolgreiche Implementierung in Köln
In der Stadt Köln wurde das GVS erfolgreich implementiert. Eine Untersuchung der Einsatzzahlen im 1. Halbjahr 2023 zeigt, dass durch die Einführung des GVS eine bedarfsgerechte Steuerung der Rettungsmittel erreicht werden konnte. Über 95% der Einsätze wurden korrekt klassifiziert und entsprechend bedient. Die Einführung des GVS führte zu einer deutlichen Entlastung der hochqualifizierten Rettungsmittel, da weniger dringende Fälle durch geeignete, niedrigere Einsatzmittel bedient werden konnten.
Mögliche Vorteile für den Kreis Euskirchen
Die Einführung eines GVS im Kreis Euskirchen könnte folgende Vorteile bringen:
- Verbesserte Versorgung im Südkreis: Durch den Einsatz von mehr (nicht so hoch qualifizierten) Einsatzfahrzeugen könnte die Versorgung im Südkreis verbessert werden, insbesondere angesichts der fehlenden Notaufnahme am Krankenhaus in Schleiden.
- Effizientere Ressourcennutzung: Eine differenzierte Entsendungstaktik ermöglicht eine bessere Nutzung der vorhandenen Ressourcen und entlastet hochqualifizierte Einsatzmittel.
- Erhöhte Versorgungsqualität: Durch die gezielte und bedarfsgerechte Zuweisung von Einsatzmitteln kann die Versorgungsqualität gesteigert werden.
Prüfung und mögliche Umsetzung
Die Fraktionen CDU, FDP und UWV beantragen daher, die Thematik GVS im Rettungsdienst auf die Tagesordnung des nächsten Ausschusses für Soziales und Gesundheit zu setzen. Darüber hinaus sollten folgende Punkte geprüft werden:
- Übertragbarkeit des Kölner Modells: Inwieweit kann das Kölner GVS-Modell auf die spezifischen Gegebenheiten im Kreis Euskirchen übertragen werden?
- Kosten-Nutzen-Analyse: Welche finanziellen und personellen Ressourcen sind für die Einführung eines GVS erforderlich und wie stehen diese im Verhältnis zu den erwarteten Einsparungen und Verbesserungen?
- Infrastruktur und Ausbildung: Welche infrastrukturellen und ausbildungs-technischen Maßnahmen sind notwendig, um ein GVS im Kreis Euskirchen zu implementieren?
- Pilotprojekt: Möglichkeit und Rahmenbedingungen für die Durchführung eines Pilotprojekts im Südkreis, um die Effizienz und Wirksamkeit des GVS in einer begrenzten Region zu testen.
Jochen Kupp, CDU-Kreistagsmitglied aus Schleiden betont:
„Wir sind überzeugt, dass ein gestuftes Versorgungssystem eine sinnvolle Ergänzung des Rettungsdienstes im Kreis Euskirchen sein kann und wir hiermit die Versorgungssituation insbesondere im Südkreis verbessern können. Die zukünftig nicht mehr vorhandene Notaufnahme in Schleiden muss für die Bürgerinnen und Bürger im dortigen Umfeld bestmöglich kompensiert werden.“
Hier finden Sie unseren Antrag.
MK